Der Markt für intelligente Überwachungssysteme wächst rasant, ebenso wie die Fähigkeiten der KI-unterstützten Systeme zur Personenidentifikation und Verhaltensanalyse. Durch Smart Surveillance sollen Stadtzentren und Kritische Infrastrukturen sicherer werden. Absolut zentral ist dabei die Cyber Security. Denn wenn Systeme und Daten in die falschen Hände geraten, können sie missbraucht werden. Was hierbei für Hersteller oder Betreiber von Überwachungssystemen wichtig ist, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Ob Amsterdam, Barcelona, Guyarat in Indien oder die US-Stadt Palo Alto: Städte in aller Welt haben sich zum Ziel gesetzt, möglichst smart zu werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Überwachung mit modernsten Technologien – Smart Surveillance wird beispielsweise zur Kontrolle von Kritischen Infrastrukturen wie Bahnhöfen oder Flughäfen eingesetzt, um Pendlerströme zu messen oder Kriminalität zu bekämpfen.

Früher musste die Polizei das ganze Videomaterial manuell sichten. Heute wird das einfache Echtzeitbild dank des Internet of Things (IoT), der Edge-to-Cloud-Technologie und Künstlicher Intelligenz (KI) mithilfe von Big Data Aggregation, Gesichtserkennung und Verhaltensanalyse zum leistungsstarken Analysegerät. So ist eine ständige automatische Überwachung und Auswertung mit computergestützten Interventionsvorschlägen in Echtzeit möglich.

Smart Surveillance: Chancen und Gefahren

Dem globalen Markt für Videoüberwachungssysteme wird denn auch enormes Potenzial zugeschrieben. Schätzungen zufolge beträgt die jährliche Wachstumsrate aktuell rund 12 Prozent. Gründe dafür sind die stetig zunehmende Bevölkerungsdichte, steigende Sicherheitsbedenken und immer vielseitigere Anwendungsmöglichkeiten von KI.

Diesen Möglichkeiten gegenüber stehen Gefahren und ethische Bedenken. Smart Surveillance befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen Sicherheitsgewinn und Massenüberwachung. Was bedeutet es etwa, wenn jeder Bürger mittels intelligenter Gesichtserkennung immer und überall vom Staat erkannt und geortet werden kann?

Durch die vielen vernetzten Sensoren und Internetschnittstellen im IoT-Ökosystem steigt die Gefahr der Systemkompromittierung durch Cyber-Attacken und des Datenmissbrauchs. Kritiker warnen, dass die menschlichen Grundrechte verletzt werden könnten. Neben einer klaren Gesetzgebung ist der Schutz der Systeme und Daten deshalb besonders wichtig. Zum Schutz der enormen Datenmengen, welche gespeichert, verarbeitet und analysiert werden, gebührt der Cyber Security höchste Priorität.

Auch die Sicherheit der vernetzten Geräte und damit die IoT Security ist eine der zentralen Herausforderungen. Durch die Manipulation eines Kamerabilds über ein infiziertes Endgerät können Cyber-Kriminelle zum Beispiel die Datengrundlage der KI manipulieren und damit falsche Resultate erwirken.

Innovatives Schweizer «Drone Valley»

Dieses Bewusstsein ist umso wichtiger, als Videokameras bei weitem nicht die einzigen Mittel zur Smart Surveillance sind. Auch Drohnen können in Gefahrensituationen wertvolle Informationen liefern – sie erkennen dank spezifischer Sensorik Gaslecks oder Brände, entdecken Risse an Autobahnbrücken oder überwachen Atomkraftwerke aus der Luft.

Hier ist die Schweiz führend: Dank enger Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie sowie liberaler Gesetze gehören ihre Unternehmen zu den innovativsten der Branche. Zwischen den beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne ist in den letzten Jahren ein «Drone Valley» mit Dutzenden Drohnen-Startups entstanden.

Smart Surveillance-Produkte: «Security by Design»

Wer smarte Überwachungsgeräte herstellen und betreiben möchte, muss der Daten- und Gerätesicherheit höchste Priorität einräumen – und zwar von Anfang an. Wenn nach dem Prinzip «Security by Design» die Sicherheit von der Produktidee bis zur Ausserbetriebnahme der Geräte berücksichtigt wird, erhöht sich die Systemsicherheit, ohne die einzelnen Komponenten massiv zu verteuern. Beispielsweise dient ein sicherer Update-Mechanismus der Sicherstellung der Integrität, also der Unveränderbarkeit der geladenen Software. Im Code des Endgeräts umgesetzt, stellt er sicher, dass das Gerät ausschliesslich die vorgesehenen Funktionen ausführt.

Hersteller von Smart Surveillance-Produkten und -Systemen sollten sich überlegen, ob sie die spezifische Sicherheitskompetenz selber aufbauen möchten oder ob sie das Know-how von einem spezialisierten Partner beziehen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wer sich nur am Rand mit Sicherheitsthemen beschäftigt, wird viel investieren müssen, um diese Kompetenzen firmenintern zu entwickeln. Das kostet auch wertvolle Zeit, wodurch sich Marktreife und Lancierung der Produkte verzögern können.

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