Smart Government steht auch 2020 ganz oben auf den To-do-Listen von Bund, Kantonen und Gemeinden, denn solche Angebote sparen Zeit und Geld – für die Bürger und den Staat. Es wurde von den verantwortlichen politischen Führungen auf allen drei Stufen erkannt: In unserer digitalisierten Wissensgesellschaft gehört Smart Government zu einem wesentlichen Faktor, der über die zukünftige Prosperität eines Landes mittelfristig mitentscheidet.
Damit der gewünschte Nutzen und das Vertrauen in die «Smarten Behörden» erreicht werden, muss der Fokus auf die Informationssicherheit und die Cyber Security gerichtet werden. Wo steht die Schweiz bei diesem Thema und wo liegen die Handlungsfelder? Das lesen Sie in diesem Blog.
Die Digitalisierung hat den Kontakt zwischen Bürgern und Behörden stark vereinfacht: Seit Jahren bieten Schweizer Verwaltungen auf ihren Webseiten elektronische Formulare für die Kontaktaufnahme, für Anträge oder zum Ausfüllen der Steuererklärung an. Doch das reicht nicht. Das sogenannte «Smart Government» geht viel weiter. Im Zentrum stehen Daten über das Verhalten und die Präferenzen der Einwohner. Diese werden gesammelt, verknüpft, analysiert und für neue Leistungen verwendet. Im Fokus stehen die Bürger: Sie werden als Kunden wahrgenommen, deren Bedürfnisse der Staat erfüllen möchte. So nutzen beispielsweise Ämter in Frankreich KI-gestützte Datenanalysen, um Arbeitssuchende bei der Jobvermittlung zu unterstützen.
Wenn es um den digitalen Einbezug der Bürger in politische und administrative Prozesse geht, hat die Schweiz, obschon in den letzten Jahren partielle Verbesserungen feststellbar gewesen sind, nach wie vor ein grosses Entwicklungspotenzial. Die Schweizer Behörden müssen darum weiterhin entsprechende Anstrengungen unternehmen. Denn solch smarte Angebote können den Zeitaufwand für Verwaltungsdienstleistungen um bis zu 60 Prozent reduzieren und damit dem Staat viel Geld sparen.
Die Grundsätze für E-Government sind in der Talinn-Deklaration festgehalten, die im Oktober 2017 auch auf Bundesebene unterzeichnet wurde. Damit ist ein entsprechendes Fundament vorgegeben, wie eine moderne Verwaltung nach E-Government geführt sein sollte. Laut einer SECO-Studie von 2019 mangelt es für eine weiterführende Umsetzung aus Sicht der Behörden noch an rechtlichen Grundlagen und auch an Personal. Auch sind die föderalistischen Strukturen der Schweiz für die Etablierung von schweizweiten Standards und somit für einheitliche Schnittstellen eine der grössten Herausforderungen.
Einerseits können zwar die einzelnen innovativen Gemeinden als Versuchslabore und Inkubatoren angesehen werden, in denen neue Lösungen erprobt werden können, doch braucht es andererseits zwingend flächendeckend diese bereits angesprochenen gemeinsamen Schnittstellen und Standards. Nur so kann garantiert werden, dass die unterschiedlichen Systeme miteinander kompatibel sind und effiziente und kosteneinsparende Prozesse innerhalb des «Smart Government» erreicht werden können.
Die befragten Bürger wünschen sich einen Ausbau der Online-Angebote, machen sich verständlicherweise aber auch Sorgen um den Schutz ihrer Daten. Der Datensicherheit muss, gerade im Umfeld von Behörden, daher grösste Wichtigkeit beigemessen werden. Deshalb steht das Thema Informationssicherheit und Cyber Security an oberster Stelle – aber auch die aktive Kommunikation der entsprechenden Massnahmen. Denn nur wenn die Bürger der Verwaltung vertrauen, werden sie die Angebote auch nutzen.
Wo liegen die Handlungsfelder, damit «Smart Government» für Gemeinden, Kantone und Bund zum Erfolg wird? Dies erfahren Sie im Wissens-Update «Smart Government: Wenn Bürger als Kunden im Zentrum stehen»